Vor vier Tagen musste ich leider die Auflösung des TFCWED's ob mangelnder Beteiligung verkünden: Die Mitglieder scheinen eigene Wege - manchmal mit Frau und Kind - zu gehen, die Zeiten des Studierens und produktiven Diskutierens in diesem Kreise scheinen endgültig ein Ende zu haben. Ein technisches Erkenntnisinteresse - meines Empfindens ein wenig zu pragmatisch und lebenspraktisch - mit Geldverdienen scheint hier die Oberhand gewonnen zu haben, Aporien scheint man auszuweichen... -
Ich kann als Résumée nur feststellen, dass alles im Leben so seine Zeit zu haben scheint, und den guten, alten Hermann Hesse zitieren:
Stufen
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit und auch jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht erschlaffen;
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf wird niemals enden ...
Wohlan denn! Herz, nimm Abschied und gesunde!
Hesse spricht hier von »ohne Trauern«, was mir eingestandenermaßen nicht ganz leicht fällt, da ich viele gute Anregungen aus den Sitzungen des TFCWED erhalten habe... -
So bleibt mir nur noch, den ehemals Beteiligten alles erdenklich Gute zu wünschen und mich bei ihnen zu bedanken. Die Idee war ja einst die einer zwanglosen, freiwilligen Vereinigung. Diese Zeiten scheinen vorbei. Ich empfehle mich: http://christian-ferch.de/.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen