Donnerstag, 18. Oktober 2007

Sport

Als Sohn zweier - unter anderem - Sportlehrer habe ich ein hier zu beschreibendes Verhältnis zum Sport, welches sich, seit ich in Berlin bin (1988), gründlich geändert hat. In meiner Jugend waren da: Leistungsturnen, ein Versuch im Judo, Volleyball, Tischtennis und vor allem Tennis. Hier habe ich so einige Erfolge vorzuweisen: Clubmeister bei den Knaben als 14- und 15-Jähriger, Clubmeister bei den Herren im Doppel mit 17 und 18, und insbesondere einen Kreimeister-Titel im gemischten Doppel mit 17 mit einer ein Jahr jüngeren Partnerin. Wir waren ungesetzt und warfen in der ersten Runde das an eins gesetzte Mixed-Paar aus dem Turnier, um uns dann schließlich den Titel zu holen. Das war 1983. Später spielte ich dann in der ersten Herrenmannschaft von Bad Segeberg in der Bezirksliga, wo ich auch ca. ein Jahr das Amt des Mannschaftsführers innehatte. Als ich allerdings eine Spielstärke erreicht hatte, in der die Materialkosten (Kleidung, Schuhe, und insbesondere Bälle und Tennissaiten) in die Höhe schnellten, und es andererseits keine Verdienstmöglichkeiten durch diesen schönen Sport gab, begann ich an dem Sinn der Ausübung desselben zu zweifeln, und gab diesen folgerichtig nach meinem Umzug nach Berlin auf. -
Nicht zu vergessen auch der alpine Skisport: Seit ich denken kann, habe ich auf Skiern gestanden. Das war so in etwa in einem Alter von 6 Jahren. Nach dem Erlernen von Schneepflug und Stemmschwung kam der Parallelschwung, den ich später bis zur Perfektion brachte, bis die Kanten meiner Skier Male in den Skischuhen hinterließen. Auch im Tiefschnee frönte ich einer sportlichen Ästhetik, die teilweise auf Super - 8 - Filmen festgehalten ist. Den schönsten Skiurlaub meines Lebens im März 1987 in Südtirol habe ich ja hier schon anklingend beschrieben: Zu dieser Jahreszeit war noch genügend Schnee vorhanden, und die Sonne wärmte schon so gut, dass man auch einmal kurzärmlig die Pisten hinunter flanieren konnte. Hinzu kam eine mittelgroße Liäson mit der Tochter des Hauses, in dem ich zu Gast war. Man begrüßte mich bei meiner Ankunft mit einem Likör, und der Bann der Fremdheit war erst einmal gebrochen. Später hatten wir in der Küche beim Espresso sehr offene und authentische Gespräche über so Einiges, und in ihrer Freizeit pflügten wir gemeinsam den Tiefschnee abseits der offiziellen Pisten... - Man wird sich unschwer vorstellen können, dass ich in meinem Leben nie wieder einen so schönen Skiurlaub werde haben können, und das ist - neben der finanziellen Frage - der Grund, diesen Sport aufgegeben zu haben. Einmal noch war ich Skilaufen: 1993. Aber das war mehr ein »Wiederholungszwang«, ein vergebliches »Wieder-holen«, ein »nicht gelingendes Zurück«. Klaus Mann schrieb einst: »Sich erinnern ist immer von Nutzen; man kann es kaum jung genug tun!« In diesem Sinne viele Grüße an meine Leser, und die Geschichte mit dem (Wind- und geistigem) Surfen erzähle ich dann das nächste Mal. Versprochen.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Bist Du bei der Tochter des Hauses wenigstens zum Zuge gekommen?

Christian Ferch hat gesagt…

Ja, doch, kann man so sagen. Doch was heißt hier »wenigstens«?

Anonym hat gesagt…

Schade dass Du mit dem Sport aufgehört hast.

Anonym hat gesagt…

Schade dass Du mit dem Sport aufgehört hast